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Hansel
Narro
Schantle

Die traditionellen Narrenfiguren der Oberndorfer Fasnet!

Die Narrenfiguren der Oberndorfer Fasnet

Die Figuren der Oberndorfer Fasnet sind in ihren Grundtypen seit Jahrhunderten an der Straßenfasnet nachweisbar. Das Bestehen zweier Klöster in Oberndorf a. N. haben sicherlich die „geistige“ Entwicklung beeinflusst. Gleichzeitig gab es aber immer auch weltliche Elemente welche die Entwicklung der Narrentypen und Kleider als einflussnehmende Faktoren beeinflusst haben. Als Beispiele seien hier die Türkenkriege ebenso genannt, wie die Einflüsse der Reichsstadt Rottweil, die lange Vorderösterreichische Zugehörigkeit, aber auch der Neckar, der als Handelsweg ebenso wie als Informationsweg Orte und Städte verband. Konkret kann die historische Entwicklung und Namensgebung der einzelnen Figuren nicht wissenschaftlich belegt werden – die Wahrheit hierzu liegt Größtenteils im Dunkel der Vergangenheit.

Der Hansel

Der Oberndorfer Hansel ist mit seiner orangefarbenen Pluderhose, seinem dunkelroten Kittel, seiner Hanfperücke, der Maske mit Knebelbart sowie dem Schirm ist in seiner Art und Kleidung einzigartig in der schwäbisch-alemannischen Fasnetslandschaft. Er trägt vier Geschellriemen und lässt die Zuschauer aus seinem Körbchen Süßigkeiten „schnupfen“. Über seine Entstehung wurde und wird viel spekuliert, sie liegt aber letztlich bis heute im Dunkel der Geschichte. Der Narrensamen mit vielen Kinderhansel führt am Fasnetsdienstag den historischen Narrensprung an.

Hansel in ihren typischen Pluderhosen und ihrer schönen Halskrause aus Baumwollspitze.
Die Hansel Maske mit Hanfperücke – schön geschmückt mit Seidenblumen und Perlenohrringen.
Der rote Hansel-Schirm mit Spitze besetzt – ein Augenschmaus.
Kinderhansel – mit ihren aufgemalten Bärten und roten Bäckchen – so beginnt das Oberndorfer Kind traditionell seine Narrenlaufbahn.
Hansel in ihren typischen Pluderhosen und ihrer schönen Halskrause aus Baumwollspitze.
Die Hansel Maske mit Hanfperücke – schön geschmückt mit Seidenblumen und Perlenohrringen.
Der rote Hansel-Schirm mit Spitze besetzt – ein Augenschmaus.
Kinderhansel – mit ihren aufgemalten Bärten und roten Bäckchen – so beginnt das Oberndorfer Kind traditionell seine Narrenlaufbahn.

Der Narro

Es ist anzunehmen, dass der Oberndorfer Narro nach dem Vorbild des Villinger Narro mit seinen bunt bemalten weißen Leinenhosen und dem Kittel, den Geschellriemen und der lieblichen Holzmaske nach 1786 entstanden ist. Eine Besonderheit und Einmaligkeit ist seine Brezelstange, die er neben einem Süßigkeitenkörbchen bei sich trägt und damit die Zuschauer mit Brezeln beschenkt.

Der Narro beim Narrensprung mit Brezelstange und Schnupfkorb.
Narro-Bartlarve mit Rosshaar und Perlenohrringen geschmückt.
Das Rückenbild beim Narro zeigt immer eine individuelle historische Stadtansicht.
Kindernarros – auch sie tragen eine schwere Berzelstange mit sich.
Narro-Glattlarve mit Rosshaar und Perlenohrringen geschmückt.
Narro-Bartlarve mit Rosshaar und Perlenohrringen geschmückt.
Narrohut mit rotem Satinband, Hanhnenfedern und einem Sträußchen aus Seidenblumen.
Kindernarros – auch sie tragen eine schwere Berzelstange mit sich.

Der Schantle

Der Schantle ist um 1800 entstanden. Er wurde am wenigstens „verfeinert“ und trägt heute noch seine Hosen und seinen Kittel aus Rupfenstoff mit bunten Flicken besetzt. Wie der Narro und der Hansel trägt auch er eine aus Lindenholz geschnitzte Maske, allerdings mit markanter Nase, mit Warzen, manchmal lächelnd, zum Teil griesgrämig oder auch verschmitzt. Was gibt es besseres als eine Schantleorange – einst von Osmanischen Beamten nach Oberndorf gebracht, ersetzte sie schnell Dörrobst und anderes althergebrachtes Auswurfmaterial der Schantle. Der Schantle genießt das Privileg, schon vor dem Fastnachtsdienstag zum sogenannten Aufsagen auf die Straße und durch die Lokale ziehen zu dürfen. Auch die Schantlekapelle ist ab Dreikönig im „Städtle“ musikalisch präsent. Narro und Hansel sind nur am Fasnachtsdienstag zum Historischen Narrensprung zugelassen.

Schanlte mit Wurstangel und Orangen.
Schantle beim Aufsagen bei der Straßenfasnet.
Ein gestickter Stern ziert das Häuble und den Rücken.
Kinderschantle – auch er hat in seinem Korb Orangen und Würste dabei.
Typische Schantle-Maske mit Warzen.
Schantle beim Aufsagen bei der Straßenfasnet.
Ein gestickter Stern ziert das Häuble und den Rücken.
Kinderschantle – auch er hat in seinem Korb Orangen und Würste dabei.

Der Polizeischantle

Als Einzelfigur bildet der Oberndorfer Polizeischantle den Abschluss des Narrensprungs. Mit seiner stattlichen Figur stellt er eine majestätische Erscheinung dar. Dabei unterscheidet sich der Polizeischantle deutlich vom „normalen“ Schantle: Statt eines Kleides aus Rupfenstoff mit bunten Flicken trägt er eine Uniform aus grobem Leinenstoff, sowie als unverkennbares Merkmal seiner Autorität den Säbel. Außerdem sitzt auf seiner Hanfperücke ein Dreispitz.

Polizeischantle in Uniform mit Säbel.

Das Narrenbrevier –
der Leitfaden für den Narr!

Der Elferrat hat großes Vertrauen in seine Narren, dass sie wissen, wie sich ein echter Oberndorfer Narr kleidet und sich am Narrensprung und überhaupt an der Fasnet benimmt. Zur Unterstützung und zur Vergewisserung, ob man auch alles richtig macht, hat die Narrenzunft das folgende Narrenbrevier erstellt. Oberndorfer Narr – denke immer daran, dass gerade auch du die Oberndorfer Fasnet repräsentierst und wir alle gemeinsam ein eindrucksvolles Gesamtbild unserer einmaligen Fasnetstradition abgeben wollen.

Die „Benner-Rössle“

Sie haben während des Narrensprungs die Aufgabe, die Zuschauer zurückzudrängen, um so den Umzugsweg freizuhalten. Das erste Rössle ist 1928 belegt, als es die Narrenzunft von Zeremonienmeister Wilhelm Stimmler käuflich erworben hat. Heute begleiten fünf Rössle und ein Kinderrössle die Umzüge.

Auch sie begeistern die vielen Zuschauer am Straßenrand.

Die Riesendame oder „Lange Tante“

Sie ist eine Einzelfigur, die heute nur noch am Kinderumzug zu sehen ist. Ursprünglich gehörte sie Karl Haibt, dem Schriftführer der Narrenzunft, der sie aus Rottweil käuflich erworben hatte und 1927 großzügig der Oberndorfer Zunft zum Geschenk machte.

Die „Lange Tante“ überragt alle beim Kinderumzug.

Die Kleiderabnahme

Die Narrenzunft Oberndorf a. N. hat für die Anschaffung eines „Original Oberndorfer Narrenkleids“ eigens eine Anleitung und Orientierungshilfe erstellt. Wird jedem Punkt Beachtung geschenkt, steht einer erfolgreichen Kleiderabnahme nichts mehr im Wege:

Termin Kleiderabnahme

Der Termin der alljährlichen Kleiderabnahme wird über die Presse und die Homepage rechtzeitig bekannt gegeben. Es ist zu beachten, dass jeweils nur eine begrenzte Anzahl an Abnahmen möglich ist. Es empfiehlt sich deshalb eine frühzeitige Anmeldung über das Kontaktformular. Kindernarrenkleider müssen nicht abgenommen werden, sollten aber den Anforderungen an ein Oberndorfer Narrenkleid entsprechen.

Was ist vorzulegen?

Vorzulegen ist das komplette, tragefertige Narrenkleid mit Handschuhen und Tüchern. Der Hansel mit „G’schell“ , Halskrause, Schirm, und Körble, der Narro mit „G’schell“ und der Schantle mit Korb. Sowie das ausgefüllte Anmeldeformular.

Voraussetzungen

Grundvoraussetzung für eine Abnahme ist, dass der Besitzer des abzunehmenden Narrenkleides, Mitglied der Narrenzunft Oberndorf a. N. ist! Der Abnahmebeitrag pro Narrenkleid beträgt 15 Euro.

Die Plakette

„Original Oberndorfer Narrenkleid“ – bei erfolgreicher Abnahme wird die Urkunde und die Plakette „Original Oberndorfer Narrenkleid“ ausgehändigt und das Narrenkleid in das Narrenregister aufgenommen. Gab es Beanstandungen, so erhält der Besitzer praktische Hinweise und Anregungen zur Nacharbeitung, sodass einer erfolgreichen Abnahme nichts mehr im Wege steht.

Wir vom Elferrat stehen helfend zur Seite

Der Elferrat steht Närrinnen und Narren, die an die Anschaffung eines neuen Narrenkleides denken, jederzeit gerne helfend zu Seite.

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